Montag, 21. Februar 2011

Having A Markus-Day


In den Jahren vor dem großen Umzug, der wirklich alles verändert hat, war ich oft gestresst und überfrachtet mit den ganzen Dingen, die um mich herum erledigt werden mußten. Die Hektik und der Lärm gingen mir auf die Nerven und so suchte ich nach einer Möglichkeit, Ruhe und meine innere Mitte zu finden.

Ich erfand den Markus-Tag.                                    

  
Ein Tag ganz allein für mich. Ohne Verpflichtungen, ohne Hektik, ohne Lärm. Gefüllt mit neuen Eindrücken, fremden und bekannten Orten und das alles ganz langsam und gemütlich.


Einmal im Monat wurde der Hund abgeschoben, das Handy ausgeschaltet (wirklich und wahrhaftig) und es gab keine Termine für diesen Tag. 

Es war herrlich. Ich spazierte mit einem Coffee-To-Go durch den Botanischen Garten, verbrachte Stunden damit dem Rascheln des Bambuswaldes dort zu lauschen, stöberte durch die kleine Bibliothek der Stadt und fand die merkwürdigsten Bücher, besuchte Vorträge und Ausstellungen und aß mein Sandwich auf einer Parkbank.  

Ich setzte mich in ein Straßencafé, bestellte einen Becher Kaffee und ein Croissant und schrieb lange Briefe an eine Freundin im Norden. Ich füllte mein Ideen-Buch mit den wahnwitzigsten Ideen, fütterte die Tauben mit Croisant-Resten (ich weiß, man sollte das nicht tun) und fand alte Ruinen im Wald, von denen ich vorher nichts gewußt hatte.


Ich suchte mir Straßen, an denen ich bisher nur vorbei gelaufen war und verbrachte meine Zeit damit, jedes einzelne Haus zu bewundern und alles in mich aufzunehmen. 

Ich besuchte den alten jüdischen Friedhof der Stadt und bestaunte die mächtigen Bäume dort. Ich ging am Fluß entlang und beobachtete die Enten und versuchte einen Fisch im Wasser zu erkennen.

Das waren herrliche Tage. Gefüllt mit neuen Eindrücken, mit viel Ruhe und Gelassenheit und der Besinnung auf das Wesentliche. Ich kam abends nach Hause wie nach einem Urlaub, erfrischt und müde und zufrieden. 

Heute mußte ich an diese Markus-Tage denken und stellte fest, sie fehlen mir ein bißchen. Diese Tage sind ein Geschenk an uns selbst und können kleine Wunder bewirken. Etwas Neues tun, bekannte Orte mit einem anderen Blick betrachten, die Aufmerksamkeit auf ein einziges Detail richten. Einen Brief mit der Hand schreiben. Ein Buch auf einer Parkbank lesen. Enten füttern. (ich weiß, ich weiß...) 
Ich werde ihn wieder einführen, meinen Markus-Tag. Und vielleicht mache ich an diesem Tag etwas (mittlerweile schon wieder) ganz Neues: Ich stürze mich in den Trubel der Stadt.


 

9 Kommentare:

  1. Lieber Markus... ich kenne solchen Tag auch. :) da ich auch auf dem Lande wohne, gehe ich viel in die Stadt. Ein Museumsbesuch, eine Ausstellung... ja auch der botanische Garten oder einfach ein ausgiebiges 'shoppen' (bei uns sagt man 'lädele') stehen dann auf dem Programm. Das Gefühl nach einem solchen Tag ist eifach 'HERRLICH'!
    Liebe Grüsse
    Cornelia

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  2. We should all take a day once in a while to re-charge our inner energy.

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  3. I love your Mark Day idea. great way to restore the soul. I know translations into Eng. Can sound odd. I am intrigued by your world. I live in Arizona USA it is very different from you, desert, sunny/hot. Love your pictures.

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  4. Very nice and a good idea to have a day to ourselves.

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  5. It's always good to take time for ourselves, recharge our souls, be good to ourselves. Too bad we don't do it more often! Lovely mosaic.

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  6. Such a marvelous idea and you told about it so beautifully that I want a such a day...

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  7. hihetetlenül szép, és gazdagító élmény a blogodat olvasni

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