Gestern gab es einen Moment, an dem ich gar nichts tat. Ich saß einfach so da, irgendwo auf meinem Sessel und hörte mir zu.
Manchmal hört man Worte, die einen tief im Inneren berühren. Oft kann man nicht mal genau sagen, welche es waren.
Und doch vergessen wir sie wieder.
Manchmal sieht man Bilder, die sich in die Seele brennen, als wollten sie niemals mehr erlöschen.
Und doch erinnern wir uns später nicht mehr an ihre Farben.
Manchmal hören wir Lieder, die uns fast das Herz zerreissen, die so tief aus uns selbst heraus zu kommen scheinen, daß wir schreien wollen.
Und doch können wir ihre Melodie nicht summen.
Manchmal treffen wir Menschen, die uns so nah sind, mit denen uns mehr verbindet, als mit dem Rest. Denen wir uns offenbaren und anvertrauen und schutzlos geben.
Und doch vergessen wir ihre Namen.
Manchmal finden wir Orte, an denen wir uns Zuhause fühlen, so als gehörten wir dort hin. Zu denen wir auswandern wollen und neu anfangen und Frieden finden.
Und doch besuchen wir sie nie wieder.
Manchmal lesen wir Gedanken, die uns bekannt vorkommen, die wir selbst schon gedacht haben, die wir nachempfinden können.
Und doch geben wir sie nicht weiter.
Manchmal fragen wir nach Rat, weil wir ratlos sind. Wir bitten um Hilfe und Zuspruch und Hoffnung, Menschen die weiser sind als wir.
Und doch hören wir nicht zu.
Manchmal werden wir um Rat gefragt, weil andere ratlos sind. Hilflos und einsam und ohne Hoffnung. Weil wir weiser sind als sie.
Und doch reden wir nur von uns.
Oft beten wir um Frieden und Weisheit und Ruhe. Um ein besseres Leben in einer besseren Welt.
Wir bitten um Wahrheit und Treue und Echtheit. Darum, wieder Kinder zu sein und unsere Unschuld zurück zu bekommen.
Und glauben doch an gar nichts mehr.
Wie schon so oft,einfach wundervoll..vielen Dank,für die schönen Worte...
AntwortenLöschenWunderschön. Weise und wahre Worte, die einem zum Nachdenken anregen. Danke, einfach nur danke.
AntwortenLöschen