Ein neues Zuhause einzurichten ist ein bißchen, wie den ersten Strauß frische Tulpen, nach einem langen Winter, in eine Vase zu stellen.
Ich möchte Fenster und Türen öffnen und die Welt durch die Räume strömen lassen. Ich möchte mich neu erfinden und die Dinge anders machen und ganz ich selbst sein.
Diesen ersten Farben, die das Einheitsgrau der vergangenen Wochen so schnell vergessen lassen, liegt etwas magisches inne.
Die Kraft, mit der sich die Bilder täglich ändern, in alle Richtungen wachsen, sich keinen Weg vorgeben lassen. Diese Kraft überträgt sich und es hat den Anschein, als sei alles möglich.
Ich lasse mich anstecken von der Heiterkeit und dem Frohsinn und ertappe mich dabei, wie ich alte Kinderlieder vor mich her summe.
Ich möchte das Alte und Verstaubte abschütteln, bewahren was mir lieb ist und Neues ausprobieren. Einfach so. Nur aus Lust daran.
Ich möchte wachsen, in alle möglichen Richtungen, mir den Weg nicht vorgeben lassen, sondern probieren. Will nach links und nach rechts und nach oben und unten. Und nicht ständig nur geradeaus.
Ich möchte die Leichtigkeit leben, an Tagen die es mir schwer machen, nicht auf die Schreienden hören, lieber auf das Geflüsterte. Ich will laut sein und leise und alles gleichzeitig.
Ich will mir Tulpen schenken lassen und die Vase, in die ich sie stelle selber aussuchen und mich über beides freuen.
So habe ich also heute einen armvoll frischer Tulpen bekommen. Ich stellte sie in Vasen. Lachte, tanzte, summte, weinte, ging links und auch rechts, staunte, war wissend, laut und leise, ließ mir nichts sagen, hörte auf Ratschläge und fühlte mich immer wie ich.
Und über all das war ich glücklich.
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