Samstag, 1. Oktober 2011

Teacup-At-The-Seaside (Müßiggang ist aller Laster Anfang)

Wenn Müßiggang wirklich aller Laster Anfang ist, dann kann ich mich auf eine interessante Zukunft einstellen.

Und diese Zukunft ist hart erarbeitet, soviel steht fest. Es ist wirklich keine einfache Übung, die Füße still zu halten und rein gar nichts zu tun. Für mich jedenfalls. Wenn ich geahnt hätte, wie anstrengend das ist, hätte ich mich für eine straff geplante Rundreise entschieden. Weniger Stress...

Vor ein paar Wochen hielt ich es für eine gute Idee. Ein abgelegenes Hotel. Kein Mietwagen. Keine Besichtigungen. Kein Stress. Ich hatte mir das völlig entspannt vorgestellt. Vom Frühstück an den Pool, von dort zu einem späten Mittagessen und wieder zurück auf die Liege, um von dort zum Abendessen zu schlendern. Abends ein frisches Glas Wein auf einer der Terrassen. Zwischendurch im Pool oder Meer plantschen. Nur zwei Entscheidungen wollte ich täglich treffen müssen. Welches Buch lese ich und was ziehe ich heute Abend zum Dinner an.

Der erste Tag auf diese Weise war herrlich. Der zweite ging noch. Der dritte war gruselig. Mein Kopf ratterte wie wild. Wie hatte ich bloss glauben können, beim Nichtstun zu entspannen? Bin ich nicht sonst immer mit 7 Dingen gleichzeitig beschäftigt? Ich kann keine 5 Minuten ruhig sitzen (geschweige denn ruhig sein - adios Urlaub im Kloster...), wie konnte ich es nur für eine gute Idee halten, meine Tage auf einer Liege zu verbringen? In Gedanken machte ich Gartenpläne für zuhause (ein kleiner Pinienwald?), verwarf sie wieder (dauert zu lang und braucht zuviel Platz), überlegte mir Gestaltungsmöglichkeiten für den Balkon (spanische Säulen, Olivenbäume und einige Springbrunnen) und verwarf auch diese sofort. (Ich drehe durch...spanische Säulen im hessischen Hofgut...tsss)

Der vierte Tag brachte endlich den Durchbruch. (ich hatte gerade die fünfte Zeitschrift gelesen und war beim dritten Buch angelangt...) Ich beobachtete gerade die (in ihren Augen jedenfalls) vornehme Hotelkatze (ihre Geschichte könnt ihr morgen erfahren). Sie lag dösend auf einer sonnigen Mauer, völlig entspannt (haben Katzen eigentlich nie etwas anderes zu tun?). Meine Annäherungsversuche quittierte sie mit einem geringschätzigem Blick aus minimal geöffneten Augen (eine größere Aktion wie z.B. das vollständige Öffnen beider Augen hielt sie wohl nicht für angebracht). Ich konnte sie förmlich seufzen hören (doofer Tourist) als sie gähnend aufstand, sich einmal im Kreis drehte und sich wieder in die Sonne legte.

Und genau so mache ich es jetzt auch. So war schliesslich mein Plan. Einfach ein paar Tage (fast) nichts tun...

Take Care,

Markus


P.S. Ich bin wirklich untröstlich wegen der schlechten Fotos. Aber sie entstehen durch eine authentische Mischung aus Handykamera, Müßiggang (da haben wir ihn wieder...) und Sonnenmilch.

2 Kommentare:

  1. Also, Dein Hotel sieht doch klasse aus! Da kann man sich doch wirklich gut entspannen. Und Ideen kann man ja im Kopf entstehen lassen und sie dann aufschreiben...Und Zuhause folgt dann die Umsetzung!
    Also, Füße hochlegen und mal nichts tun...
    GGGLG Uschi

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  2. hach du - kleine erinnerung gefällig?! der mensch entspannt erst nach ca. 14 tagen urlaub .... wenn du das nicht aushalten kannst - ruf an, wir tauschen! ich wollt schon immer mal menorcas katzen beim müßggang beobachten .. *lach*
    hier in deutschland beherrscht das thema burnout die bunten illustrierten ... also: augen schließen, dem wind zuhören und dem wasser ... erraten, wonach es riecht: pinien, gegrillter fisch, salz .... ???!!!
    füße still halten und genießen!!! sonst gibt es zwangsverlängerung *nochmehrlach*
    hab einen schönen urlaub und danke für die fotos - und ich weiß garnicht, weshalb du wegen deren qualität quengelst, alles ist gut!!!
    glückspilz du ...
    grüße von der deutschen waterkant ... elvi

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